Mein Mann und ich sind mit Hunden aufgewachsen und hatten bereits Hunde, bevor wir ein Paar wurden. Was uns jetzt zu unserem gemeinsamen Glück noch fehlte, war ein Hund. Ein schwarzer Hovawart sollte es sein, das war von vornherein klar. Nach langer Suche haben wir unseren Hund dann endlich gefunden (oder er uns): Alwin aus der Zauberkuhle, ein Welpe aus dem A-Wurf eines Züchters quasi bei uns um die Ecke. Eigentlich war Alwin schon vergeben aber es sollte wohl nicht sein und so kam es, dass er erneut seine Familie suchte. So haben wir uns gefunden und im Januar 2010 zog unser Hovawart-Baby im Alter von 8 Wochen bei uns ein. Wir nannten ihn Milow und dieses schwarzes Wollknäuel hat sofort alle in seinen Bann gezogen. Nachts durfte er bei uns im Schlafzimmer schlafen. Wir hatten ihm dazu einen Schlafplatz neben dem Bett meines Mannes eingerichtet. Dort schlief er von Anfang an durch, kein Winseln und kein Fiepen war zu hören.

Als Winterkind  - und wir hatten in diesem Jahr einen harten Winter mit sehr viel Schnee - hat es ein bisschen länger gedauert bis er stubenrein war. Das lag aber nicht nur am Wetter, sondern in erster Linie daran, dass wir seine Zeichen nicht erkannten bzw. zu langsam waren. Milow gab nämlich keinen Laut von sich, wenn er mal musste. Er setzte sich einfach nur vor die Terrassentür und guckte ganz sparsam. Das tat er aber auch, wenn wir gerade nicht im Raum oder beschäftigt waren. Die Zeitspanne zwischen Anzeige "ich muss mal" und der Umsetzung "ich mach jetzt" war nicht sehr groß und so ging es nicht selten daneben bzw. auf`s Parkett, weil wir zu spät reagierten. Wir mussten noch viel lernen!

Ich kann mich noch an eine sehr kalte Winternacht erinnern. Wir wollten gerade ins Bett gehen, hatten schon unsere Schlafanzüge an, als Milow sich mit inzwischen uns bekannten Blick vor die Schlafzimmertür setzte. Ok, wir haben verstanden, er musste nochmal raus. Draußen lag Schnee und es war bitterkalt. Ich schlüpfte schnell barfuß in meine Schlappen, warf mir eine Fleecejacke über und eilte mit dem Hund in den Garten. Wird ja wohl nicht so lange dauern. 

Denkste! Ich stand da eine gefühlte Ewigkeit im Schlafanzug barfüßig in Schlappen im Schnee und wartete darauf, dass Milow endlich Pipi machte. Er fand einfach nicht die richtige Stelle. Es war eiskalt und es dauerte nicht lange, da spürte ich meine Füße kaum noch! Nach einer Viertelstunde endlich die Erlösung! Meine Füße waren inzwischen blau angelaufen und wir konnten wieder ins Warme.

Milow`s Anzeige für "ich muss mal" hat sich übrigens bis heute nicht geändert. Zum Rausgehen haben wir aber deutlich mehr Zeit.