Wenn ein Hund einzieht, ist es nicht damit getan, Dinge anzuschaffen, die der Hund benötigt. Nein, nein. Neben Futternäpfen, Körbchen, Decken, Halsband, Geschirr und Leinen braucht auch der Hundehalter dies und das, damit er hundetauglich und wetterfest mit seinem 4-Beiner vor die Türe gehen kann.
Als unser Hovawart Milow bei uns einzog, hatten sowohl mein Mann als auch ich bereits All-Round-Jacken und Trekkingschuhe. Die Jacken mit der Pfote drauf, wetterfest mit herausnehmbaren Fleece - Ihr wisst bestimmt, welche ich meine.
Man sollte meinen das genügt. Habe ich auch gedacht. Irrtum!
Solange der kleine Mann noch klein war, reichte das auch. ABER! Er wurde größer und im Laufe seines Wachstums bildete sich auch eine Sabberablaufrinne in seinen Maulwinkeln. Diese Tatsache an sich ist kein Problem. Er sabbert ja auch nur, wenn er frisst oder wenn er sehr aufgeregt ist.
Da Milow eigentlich nur mit Futter zu motivieren ist, arbeite ich mit ihm mit Leckerlies, die ich meist in der linken Tasche habe. Mit seinen 72 cm ist er sehr groß geraten und seine Sabberrinne reicht bis in die Höhe meiner Jackentasche (mein Mann hat das Problem nicht; er ist 1,97 m groß).
Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie meine Jacke nach nur einem Spaziergang aussah.
Es musste also eine zweite hundetaugliche Jacke her, damit ich die andere auch mal waschen konnte. Da die Jacken im Dauereinsatz sind, lege ich da auch sehr viel Wert auf Qualität.
Meine erste Jacke war rot-schwarz. Nach einigen Einsätzen war der Stoff rund um die Tasche nicht mehr rot sondern eher braun. Das ließ sich auch nicht mehr rauswaschen. Offensichtlich ist Hundespeichel ätzend, zumindest Milow`s.
Die Farbwahl der zweiten Jacke erwies sich auch als nicht so günstig. Sie ist blau und man sieht neben den Sabberflecken auch noch alles andere.
Für den Fall, dass man mit dem Hund irgendwo „schick“ hingeht (das ist mit unserem Hund ein Widerspruch in sich) habe ich mir noch eine schwarze Jacke zugelegt. Die hat sich im Alltag aber als absolut untauglich erwiesen. Zieh ich nur an, wenn ich ohne Hund unterwegs bin - also eher selten bis gar nicht.
Wohin mit dem Dummy?
Zwischenzeitlich haben wir mit Dummy-Training angefangen. Blöd war nur, dass der Dummy in keiner Jacke unterzubringen war. Deshalb musste dann noch eine Dummy-taugliche Jacke her. Eine, die für Hundehalter gemacht ist. Mit vielen Taschen und Ösen für den ganzen Krimskrams, den man als Hundehalter immer so mit sich rumschleppt (Leckerlies, Kackbeutel, Hundepfeife, Dummy, Schleppleine, Handschuhe, Taschentücher, Handy, Schlüssel …). Endlich habe ich auch die richtige Farbe gewählt: braun! Super Qualität, super warm, super praktisch und pflegeleicht!
Zu den nun inzwischen vier Hundejacken gesellten sich dann noch eine Dummy-Weste (für warme, trockene Tage), zwei Softshell- und diverse Fleece-Jacken. Kann man nicht genug haben davon!
Passend zu jeder Wetterlage natürlich auch das entsprechende Beinkleid: Regenhose, Softshellhosen (eine für den Sommer und eine für den Winter) wasserdichte Trekkinghosen (eine für den Sommer und eine für den Winter). Da mein Gewicht schon mal schwankt, liegen die Modelle inzwischen auch jeweils in verschiedenen Größen bereit.
Schuhwerk mit Bodenhaftung
Auch das Schuhwerk ist nicht zu unterschätzen. Meine ersten Trekkingstiefel haben sich im Härtetest bald als untauglich erwiesen. Auf nassem Asphalt verloren die Sohlen schnell die Bodenhaftung. Wenn dann ein Hovawart in seiner Sturm- und Drang-Zeit in Wallung kommt …
Ich hab`s schmerzhaft erlebt! Auf regennassem Gehweg an einer Bushaltestelle an einer Hauptstraße hab ich den Boden geküsst und eine filmreife Bauchlandung hingelegt.
Um das Ganze abzukürzen: dieses Modell der Trekkingschuhe wurde ausgemustert, weil nicht Hovawart-tauglich. Hinzu kamen nach und nach Schuhe für jede Wetter- und Stimmungslage: zwei Paar Gummistiefel mit hohem Schaft, ein paar mit kurzem Schaft, Hovawart-taugliche- Trekkingstiefel, Trekkingschuhe für den Sommer.
Da ich als Hundetrainer nicht mit den versabberten Hundeklamotten bei Kunden aufschlagen möchte, musste auch noch eine Ausstattung für „gut“ her.
Der Inhalt meines Kleiderschrankes besteht inzwischen überwiegend aus hundetauglichen Klamotten. Das Schuhregal mit den Hundeschuhen platzt aus allen Nähten.
Kleidung für „schön“ wird ohnehin kaum noch gebraucht, weil ich ja sowieso immer von Hunden umgeben bin, ob unterwegs oder Zuhause. Und wenn ich mal was für „schön“ brauche, kann ich davon ausgehen, dass das, was noch im Schrank ist, entweder nicht mehr passt oder nicht gefällt.
Was soll`s! Ich hab mich immer schon in T-Shirt, Jeans und Gummistiefeln am wohlsten gefühlt.
Und spätestens beim zweiten Hund hört man sowieso auf zu unterscheiden zwischen Hundeklamotten und schönen Klamotten. Man trägt einfach nur noch hundetauglich. Das macht das Leben deutlich entpannter.
Und dem Hund ist´s eh egal!